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The digital turn(s) into reality

Warten Sie noch, oder sind Sie schon mitten drin? The turn is already on: die schöne, neue Welt der digitalen Kommunikation, der Permanent-Modus, für den manche gar keinen Knopf zum Abschalten mehr entecken. Im fließenden Übergang zwischen realen und virtuellen Gegenständen, Räumen und Applikationen interagieren wir ganz selbstverständlich zeit- und grenzübergreifend mit- und übereinander und erleben damit ganz nebenbei eine neuen Sprung in der Zeitrechnung unserer sozialen Kommunikation. Das Digitale dreht und verändert alles, und scheint doch gleichzeitig schon ganz normal.

Digitalisierung ist ein Megatrend, digitale Themen sind gerade en vogue. Keine politische, wirtschaftliche oder kulturelle Veranstaltung kommt an dem Begriff vorbei, keine strategische Überlegung darf darüber hinweg. Die Gruppe der digital thinkers und actors präsentiert sich jedoch sehr uneinheitlich. Neben den eher technologisch orientierten Fans der Economy 4.0 stehen die Hipster der Thinktanks, New Work u.a. Initiatitven und die Auguren des fundamentalen Wandels neben den kritischen Warnern und Reglern des Systems. Was alle gerne übersehen ist: der turn ist unumkehrbar, für eine Entscheidung für oder gegen Digitalisierung ist es längst zu spät.

 

Die Digitalisierung als Treiber der Veränderung

Wie also gelingt es, den turn in die richtige Richtung zu treiben, in welcher Weise ihn zu nutzen, um die Probleme und Herausforderungen unserer nationalen und globalen Gesellschaft besser lösen zu können? Digitalisierung ist Agent und Ergebnis des Wandels zugleich. Um smarte Lösungen zu produzieren, sind daher zugleich smarte, d.h. intelligente und über den Tellerrand hinausblickende Gestalter dieses Treibens gefragt. Being digital ist jedoch kein Selbstzweck, sondern neues Spielfeld und Medium, das verantwortungsbewussten und selbstbestimmt genutzt werden muss – von der Erziehung bis zur Gesundheit, von der Technik bis zur Politik. Der digital turn mutiert zur Helix, zur Veränderungsspirale, die uns alle tangiert und inspiriert oder aber zurückbleiben lässt, wenn wir die Geschwindigkeit und Intensität nicht aufzunehmen wissen, verlautete kürzlich im Rahmen einer prominent besetzten Podiumsdiskussion auf der gleich benannten Themenwoche in Berlin. Einige wunderbare Beispiele, wie dies in Strategien der Differenzierung, Vielfalt und Kooperation münden kann, gab es auch: Neben MOOCs für Menschen ohne klassische Zugangschancen oder der – einer Guerillataktik nicht unähnliche – Initiierung organisatorischer und institutioneller Veränderungen durch extraterritoriale Aktions- und Innovationsräume stand neben der Forderung einer frühen Grundversorgung unserer Erziehungssysteme mit digitaler Infrastruktur das Bild des an der Schiefertafel dozierenden Mathematikprofessors als lebenswertes Gegenmodell im Raum.

Nachhaltig und sinnvoll sind die neuen entgrenzten Daten-, Informations-, Wissens- und Orientierungsräume nur dann, wenn in ihnen unterschiedliche Dynamiken gleichzeitig (gerade dies ist die Neuerung) und gleichranging auch möglich sind. Sonst wird die Chance zum Verstehen verschleiert, die Möglichkeit zur Gestaltung verwehrt. Digitalisierung schließt das Analoge immer zugleich mit ein, wirkt niemals eindimensional, sondern wird im besten Fall als integrierender und immer auch differenzierender Faktor zur Entwicklung zukunftsfähiger Modelle unseres Zusammenlebens und –arbeitens genutzt.

The digital turn is disruptive, formative and always challenging – make it turn the right way!

Anja Ebert-Steinhübel
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