Rolle des Controllers

Rolle des Controllers

Die Entwicklung der Rolle des Controllers korreliert mit der Entwicklung der Führung eines Unternehmens. Das heute gültige Paradigma eines systemisch/ganzheitlichen Managements bedingt das Vorhandensein einer entsprechenden Ausprägung der steuerungs-orientierten Führung. Durch die erforderliche Kunden-, Prozess- und Innovationsorientierung der Unternehmen stieg deren Komplexität permanent an. Demzufolge sind neue Formen der Lenkung, Steuerung und Koordination notwendig, um eine existenzielle Bedrohung der Unternehmung zu verhindern. Dies führt zum Konzept des Balanced Controlling. Es stellt dabei keine Weiterentwicklung der bisherigen Rollen des Controllings dar, sondern beschreibt den Versuch eine optimale Positionierung des Controllers innerhalb seines Anforderungsspektrums zu erreichen. Der Balanced Controller bedient sich dabei der Maxime des „Denken in Extremen“, um eine maximale Bandbreite des Entscheidungshorizontes des Controllers darzustellen. Die Abbildung stellt die möglichen Entscheidungsattribute eines Controllers innerhalb seiner jeweiligen semantischen Extreme dar.

Entscheidend ist hierbei, dass es keinen fest definierten Königsweg innerhalb dieser Pole gibt, es liegt in der Herausforderung an den Controller, situativ die richtige Position innerhalb des Kontinuums zu wählen und dadurch die optimale Ausrichtung ihres Handelns innerhalb des Unternehmens zu erreichen.

 

Der Controller als interner Berater

Voraussetzung dafür ist, dass das Controlling endlich von allen Führungskräften gelebt wird und die Controllingabteilung als Denk- und Diskussionspartner zur Verfügung steht. Die Rolle des aktiven Challengers bleibt zusätzlich dem Controller als „Internem Berater“ erhalten. Dabei zeigt sich, dass sich der Controller und das Controlling in einem Spannungsfeld aus drei Qualitätsaspekten ihrer Arbeit positionieren müssen und je nach Situation flexibel zwischen den einzelnen Rollen wechseln. Ein konsistentes Konzept der Rolle Controller basiert auf dem Zusammenwirken und der Integration dreier Ebenen:

– dem klaren Verständnis von seiner Person und seiner beruflichen Mission des Controllers selbst;
– der klaren organisatorischen Institutionalisierung und Positionierung der Funktion Controlling in der jeweiligen Unternehmenssituation;
– der vermittelten und möglichst eindeutig wahrgenommenen Akzeptanz von Person und Funktion
bei den unterschiedlichen Bezugsgruppen in seinem Handlungsfeld und innerhalb der Unternehmenskultur.

Entsprechend konkretisieren sich folgende Rollen:

Der Controller ist interner Berater für Vorstand, Geschäftsführung und Führungskräfte. Die generelle Aufgabenstellung seiner Beratungstätigkeit kann differenziert werden in die Teilaufgaben der Struktur-, System- und Prozessberatung, die in einer integrierten Interdependenz zueinander stehen.

Als Wächter über das Unternehmensergebnis sorgt der Controller für die finanzielle Stabilität sowie für eine risikoadäquate Verzinsung des Kapitals im Unternehmen. Die Steigerung der Wirtschaftlichkeit treibt ihn und damit indirekt das ganze Unternehmen permanent an.

Gleichermaßen wirkt er als Coach und Schnittstellenmanager, der versucht innovativ, koordinativ und informativ eine bereichsübergreifende Zusammenarbeit im Unternehmen zu ermöglichen. Er fungiert als betriebswirtschaftliches Gewissen innerhalb des Unternehmens. Es leitet ihn der Grundsatz „lieber ungefähr richtig als haargenau falsch“.

Als Wissensmanager ist es die Aufgabe des Controllers den Wissenstransfer im Unternehmen sicher zu stellen. Hierzu gehören gleichermaßen die Informationsbedarfsanalyse sowie Kommunikationsaufgaben bis hin zu einem ziel- und empfängerorientierten Reporting Design.

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Volker Steinhübel
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