Führung weiter gedacht

Führung umfasst Kompetenzen, Instrumente und Stile. Führung bedarf eines ganzheitlichen Systems aber auch immer die Berücksichtigung der einzelnen Person. Führungskräfte setzen auf Strukturen und Vereinbarungen, aber auch auf Vertrauen und Wertschätzung. Die Führung befindet sich im Wandel, welchen wir gemeinsam mit Ihnen durchdenken wollen.

Neuro

Die Neuro-Welle läuft nun seit über 10 Jahren, so dass kaum mehr von einem Trend, sondern mittlerweile von einer massiven Bewegung zu sprechen ist, an die sich unterschiedlichste Disziplinen mittels Bindestrichen angehängt haben. Ob Neuropsychologie, -marketing oder –leadership: in nahezu allen empirischen Wissenschaften kann das unglaubliche Wissen darüber, wie unser Gehirn strukturiert ist und funktioniert nun scheinbar letzte Begründungen darüber geben, warum wir als Individuen so sind, wie wir sind und wie wir dabei fühlen, denken und handeln.

Neuro ist chic, leuchtet auch Laien meist unmittelbar ein und ist damit eine willkommene Bereicherung von Vorträgen, Seminaren und Kongressen. Die Massenmedien pflegen den Hype eifrig mit und informieren das interessierte Publikum bspw. in mehrseitigen Artikeln von Focus, Spiegel oder Stern.

 

Neuro fasziniert, ganz klar: denn durch die seit den 1990ern eingeführten bildgebenden Verfahren der sogenannten Magnetresonanztomografien können wir quasi dem Gehirn beim Denken zusehen. Erschreckenderweise sehen wir dabei auch, dass häufig unsere Gehirne bereits agieren, bevor wir selbst entschieden haben, handeln zu wollen. Das wirft die nicht nur ethisch bedenkliche Frage auf, wieviel Freiheit uns als Personen überhaupt noch bleibt. Der Streit hierüber ist zwischen eher reduktionistisch eingestellten Hirnforschern und dualistisch oder integrativ vermittelnden Psychologen, Philosophen und Klerikern bis heute offen.

Ab auf den Neuro-Zug?

Können und sollen also Organisationen auf den Neuro-Zug aufsteigen – oder lieber die Finger davon lassen? Eine einfache Antwort darauf gibt es nicht. Es ist richtig, dass viele, häufig trivial erscheinende Erkenntnisse über das menschliche Gehirn stärker ins Bewusstsein der Mitarbeiter und Führungskräfte gebracht werden müssen. Denn die Reflexion darüber, wie Menschen ticken – und zwar auf höchst individuelle Art und Weise einerseits sowie in gleichförmigen, sich wiederholenden Mustern andererseits – hilft in jedem Fall, die Qualität der Führungs-, Entscheidungs-, Kommunikations- und Lernprozesse direkt zu verbessern. Aber es bedarf eben dieser, moderierten Form der Reflexion. Denn erklären bedeutet nicht voraussagen. Und eben darin liegen die größten Fallstricke jedes neuen Wissens über dieses unglaubliche Organ, dessen quantitative und qualitative Funktionalitäten bisher nur annähernd beschrieben sind, nicht jedoch in ihrem systemischen Zusammenwirken letztendlich erkannt.

Neuro ist und bleibt also – auch für die Autorin- unglaublich spannend und interessant. Das eigene Nachdenken, Abwägen und Ausprobieren ersetzt es jedoch nicht.

Wenn Sie gerade deshalb Lust auf eine Prise Neuro haben, dann fragen Sie uns doch danach – oder informieren Sie sich über unser Konzept des Learning Leadership, das zwar nicht neuro(logisch) etikettiert ist, dennoch aber viel Herz und Verstand verspricht!

Ihre Anja Ebert-Steinhübel

Führungskräfteauswahl

Ende August diesen Jahres haben wir eine kurze Umfrage durchgeführt, um der Fragestellung nachzugehen, wie Entscheider in mittelständischen Unternehmen ihre interne Führungskräfteauswahl durchführen, d.h. welche Ziele sie dabei verfolgen und welche Methoden und Instrumente sie hierfür einsetzen.

Auch wenn die Fragestellung als solche neutral gehalten war, sollte die Befragung erörtern, ob oftmals vernommene Klischees hinsichtlich des Aufstiegs in die Führungsebene von mittelständischen Unternehmen der Wahrheit entsprechen. Hierbei wird oftmals davon ausgegangen, dass statt der tatsächlichen Eignung für die Aufgaben einer Führungskraft eher zweifelhafte Kriterien wie „gute fachliche Leistungen“ oder eine „langjährige Betriebszugehörigkeit“ den Ausschlag für die Auswahlentscheidung geben. Dazu kommt die Befürchtung, dass die Anwendung suboptimaler Kriterien durch einen Verzicht auf Personalauswahlinstrumente „komplettiert“ wird.

 

Ergebnisse der Befragung: Interne Führungskräfteauswahl im Mittelstand

Sechzehn Unternehmen haben an unserer Befragung teilgenommen und damit ein Bild der Führungskräfteauswahl im Mittelstand gezeichnet, das – so viel soll vorweggenommen werden – bei Weitem nicht den aufgeführten Klischees entspricht. Nachfolgend sind die wichtigsten Erkenntnisse der Befragung in komprimierter Form aufgeführt:

  • Die Vermutung, dass im Mittelstand Führungspositionen primär an gute Fachspezialisten oder langjährige Mitarbeiter vergeben werden, ist definitiv nicht haltbar. Wichtige Faktoren sind vielmehr die generelle Berufserfahrung, Fach- und Methodenkompetenzen und vor allem die Persönlichkeit des Kandidaten.
  • Auch die unterstellte Aversion der mittelständischen Entscheider gegen Personalauswahlinstrumente konnte nicht belegt werden. Viele Instrumente erfreuen sich einer hohen Beliebtheit, „Komplettverweigerer“ gab es unter den Teilnehmern überhaupt nicht.
  • Das Auswahlgespräch scheint das essentielle Instrument der Führungskräfteauswahl bei den Probanden zu sein, auch wenn diese hierbei noch Optimierungspotentiale bei der Durchführung sehen. Hierbei ist das teilstrukturierte Interview die beliebteste Durchführungsform.
  • Die befragten Führungskräfte verlassen sich bei der Auswahl aber auch stark auf Erfahrung & Bauchgefühl – scheinbar mit zufriedenstellenden Resultaten.
  • Bei internen Kandidaten haben Unternehmen den Vorteil einer Vielzahl an intern vorliegenden Informationen. Diese internen Quellen werden genutzt, mit relativ hoher Häufigkeit und Zufriedenheit.
  • Leistungstests und Intelligenztests werden nur von wenigen Teilnehmern der Befragung eingesetzt. Wer dieses Instrument jedoch nutzt, ist damit aber meist zufrieden.
  • Persönlichkeitstests polarisieren: Nicht nur in der wissenschaftlichen Diskussion sondern auch bei den befragten Unternehmen. Die diesen Tests positiv gestimmten Unternehmen nutzen sie  jedoch zumindest fallweise.
  • Die Durchführung von Assessment Center scheint im (befragten) Mittelstand aktuell eher ein Nischenthema zu sein.

Eine detaillierte Übersicht über die einzelnen Ergebnisse erhalten Sie auf Anfrage per E-Mail an mich.

Wie sind Ihre Erfahrungen bei der Auswahl von Führungskräften aus dem eigenen Mitarbeiterstamm? Finden Sie sich in den Ergebnissen wieder oder gestaltet sich die Situation völlig anders? Oder verzichten Sie vielleicht gänzlich auf interne Kandidaten für Führungspositionen? Wir freuen uns über Ihre Meinung zu diesem spannenden Thema.

Ihr Sebastian Reek

Coaching in Entscheidungssituationen

Alltägliche Entscheidungen, die wir alle in einem fort ganz selbstverständlich treffen, sind meist irrational, unbewusst und basierend auf Überzeugungen, Werten und Einstellungen, die einer wissenschaftlichen Analyse kaum Stand halten könnten, – würden wir dies denn je wagen oder wollen. Im Führungskontext sollte dies ganz anders sein, oder nicht? Sicher ist, dass die Idee des Menschen als reflektiertem Denker und rationalem Akteur zwar existiert  – jedoch immer erst im Wechselspiel oder gar als zweite Instanz seines intuitiven, gefühlsbasierten und deutlich schneller reagierenden Ichs. „Intuition schlägt Verstand“, so werden spätestens seit dem Bucherfolg des Nobelpreisträgers Daniel Kahnemann  die psychologischen Zusammenhänge zwischen dem „schnellen und langsamen Denken“ (2011), zwischen dem limbischen und kognitiven System im Gehirn seitens der aktuellen und der Fachmedien kolportiert.

 

Coaching in Entscheidungssituationen

Warum also brauchen wir noch komplexe Entscheidungsmodelle und komplizierte –kalkulationen, wenn am Ende doch die Psychologie allen Berechnungen und Voraussagen ein Schnippchen schlägt? Welche Unterstützung kann ein Coaching für Entscheidungssituationen dann überhaupt leisten? Coaching gibt keine Antworten, aber es zeigt neue Wege und offenbart Zusammenhänge. Diese Transparenz ermöglicht selbständiges und reflektiertes Handeln für die neben der Kommunikation wichtigste Kernkompetenz einer Führungskraft. Denn: Das Treffen von Entscheidungen – rechtzeitig, begründet und eindeutig – macht im Führungsprozess den entscheidenden Unterschied!

Wir betrachten Personen, Handlungen und Situationen als System, definieren Einflüsse, Wirkungen, Prioritäten und Relevanzen und analysieren die bewussten und unbewussten Entscheidungsstile und Automatismen einer Person oder Organisation. Dabei setzen wir stets auf beides: Intuition und Verstand, und zwar abwechselnd, gleichzeitig oder auch mal konkurrierend, damit aus einem Coaching für unsere Kunden konkreter Mehrwert entsteht.

Viele Grüße
Ihre Anja Ebert-Steinhübel

Vertrauen als Erfolgsfaktor für Wohnungsunternehmen

Die klassischen Erfolgsfaktoren in Unternehmen der Wohnungswirtschaft können unter anderem – wie übrigens in fast jedem Unternehmen – die Produkt- und Angebotsqualität (bspw. Bestandswohnungen, Neubau, Dienstleistungen, etc.), Kundennähe, Humanressourcen und Innovationsfähigkeit sein. Diese Auflistung ist für Ihr Wohnungsunternehmen natürlich individuell erweiterbar. Vertrauen als Erfolgsfaktor

Wir haben festgestellt, dass es einen sehr wichtigen Einflussfaktor auf den Unternehmenserfolg gibt, der unserer Meinung nach noch von vielen Unternehmen stark unterschätzt bzw. überhaupt nicht beachtet wird. Es handelt sich hierbei schlicht und einfach um „Vertrauen“. „Vertrauen“ innerhalb einer Organisation und „Vertrauen“  aus dem Unternehmen hinaus zu der Gruppe der Stakeholder. Vertrauen als Erfolgsfaktor

 

Vertrauen als Erfolgsfaktor

Oft wird angemerkt, dass eine Organisation in erster Linie funktionieren muss. Ob „Vertrauen“ oder nicht, die Ziele sind klar formuliert und jeder weiß, was er zu tun hat. Erschwerend kommt hinzu, dass „Vertrauen“ als Zielerreichungsdeterminante nicht einfach zu messen ist. Unterschlagen wird in der Diskussion aber häufig, dass es mehrere Wege zum Erfolg gibt. Nämlich den Beschwerlichen oder eben den Angenehmen – mit „Vertrauen“. Ist es nicht eine tolle Vorstellung zu wissen, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemeinsam an einem Strang ziehen, die gleichen Ziele vor Augen haben, vertraut miteinander handeln und die Beziehung zu externen Interessentengruppen optimiert wird?

Jetzt stellt sich natürlich zwangsläufig die Frage, wie „Vertrauen“ geschaffen bzw. gepflegt werden kann. Vertrauen als Erfolgsfaktor
Unsere Antwort: mit einem Verhaltenskodex. Dieser ist die Selbstverpflichtung Ihres Wohnungsunternehmens, klar definierte Verhaltensweisen in unterschiedlichen Situationen anzuwenden. Er stellt Prinzipien, Handlungsweisen, Instrumente und Richtlinien für den Umgang mit allen Zielgruppen des Unternehmens bereit. Transparenz, Verlässlichkeit und gute Zusammenarbeit können dadurch gestärkt werden und tragen unmittelbar zum Aufbau und zur Pflege von „Vertrauen“ bei. Denn wir dürfen nicht vergessen: „Vertrauen“ entsteht nicht von selbst, sondern muss aufgebaut, gepflegt und weiterentwickelt werden. (Detaillierte Informationen hierzu finden Sie übrigens in unserem Artikel „Vertrauen als Potenzial für nachhaltigen Erfolg“, erschienen in DW Die Wohnungswirtschaft 6/2013, auf unserer Homepage oder über untenstehendes Bild.

Vertrauen als Erfolgsfaktor

Vertrauen als Erfolgsfaktor

Wird in Ihrem Unternehmen „Vertrauen“ tatsächlich als Selbstverständlichkeit gesehen? Ist Ihrer Meinung nach „Vertrauen“ ein Einflussfaktor für den Erfolg Ihres Wohnungsunternehmens? Fördern Sie das „Vertrauen“ in Ihrem Unternehmen, vielleicht sogar durch einen Verhaltenskodex? Oder muss eine Organisation einfach „nur“ funktionieren? Wir freuen uns, wenn Sie ihren Standpunkt mit uns teilen. Vertrauen als Erfolgsfaktor

Ihr
Philipp Krämer
Vertrauen als Erfolgsfaktor